In EUROPE everything appears more serious than in the USA

In EUROPE everything appears more serious than in the USA

Am Mittwoch, den 27. Juni 2018, sind wir mit der Gruppe der Begabungsförderung der Gesamtschule Verl zur Kunsthalle Bielefeld gefahren, um dort die Ausstellung des Künstlers  Michel Majerus „In EUROPE everything appears more serious than in the USA“ zu besuchen. Wir fuhren um acht Uhr mit dem von der Schule gesponserten Bus in Richtung Bielefeld. Nach einer halben Stunde Busfahrt erreichten wir unser Ziel. Die Kunsthalle öffnete extra für uns ihre Türen und wir waren lange Zeit die einzigen Besucher – ein tolles Gefühl.

In der zweiten Etage betrachteten wir die Gemälde von Michel Majerus. Wir sahen eine riesige Leinwand, die nur mit wenigen bunten Strichen bemalt war. Wir überlegten uns, ob es wirklich wahre Kunst ist, doch in Wirklichkeit steckt hinter jedem Bild eine Geschichte oder eine Idee des Künstlers, die wir schlussendlich in der Gruppenarbeit zusammen erarbeiteten. Die Gruppenarbeit bestand darin, dass wir uns in verschiedenen Ausstellungsräumen zu jedem Gemälde eigene Gedanken machten und Assoziationen überlegten. Nach kurzer Zeit haben wir uns wieder getroffen und sind gemeinsam durch die verschiedenen Räume gegangen, wo jede Gruppe ihre Gedanken vorstellte. Wir schauten uns alle Gemälde genauer an und stellten Vermutungen auf, aus welchem Grund Michel Majerus dieses Bild gemalt haben könnte. Schon als wir die Ausstellung betreten hatten, fiel uns auf, dass seine Kunst ganz anders ist als viele moderne Kunstwerke, die man kennt, was uns zeigte, dass sich auch mit der Zeit die Einstellung zur Kunst verändern würde und politische Einstellungen Künstler stark beeinflussen können. In seiner Kunst erkannte man seine Gefühle, die er in das Bild miteinbezog. Beispielsweise beschwerte er sich in einem Bild darüber, dass die Künstler Bilder zeichnen, um sie zu verkaufen, indem er schrieb
„Somebody wants to buy all your paintings“. Wir hatten sowas noch nie zuvor gesehen: Einen Künstler, der sich darüber beschwert, dass andere Menschen seine Werke kauften. Zudem kritisierte er andere Künstler in einer Art, bei der wir echt manchmal schlucken mussten.

Nach dem ausführlichen Gedankenaustausch entschlossen wir uns, eine kurze Wirkungspause zu machen. Wir gingen alle gemeinsam in den Kunsthallen-Park, wo wir uns ein nachgestelltes japanisches Ferienhaus von innen ansahen, das dort ausgestellt ist, und uns kurz ausruhten, da danach unsere Kreativität gefragt war.

Nun ging es in die Malwerkstatt, wo wir im Stil von Marcel Majerus malten und uns mit  Acrylfarben auseinandersetzten. Wir beschlossen ziemlich schnell, dass die Kunst mit Acrylfarben ziemlich umfangreich und interessant ist, weswegen wir im zweiten Schritt ein Baumwolltuch bemalen durften. Dies war schon sehr schwierig, da es ein Unterschied ist, ob wir auf einem Blatt Papier oder auf Baumwolle unserer Kreativität freien Lauf lassen.

Nach der Malwerkstatt trafen wir uns alle wieder im Eingangsbereich, um die Fahrt zurück zur Schule anzutreten. Dort angekommen, setzten wir uns gemeinsam  zusammen, um unsere Erfahrungen und Ereignisse des Tages auszutauschen. Dann ging es in die Mittagspause.
Nach der Mittagspause folgte ein Nachmittags-Workshop der Begabungsförderung: Wir trafen uns im Computerraum, um einen ausführlichen Selbsteinschätzungs-Persönlichkeitstest auszufüllen. In dem Persönlichkeitstest wurden unsere Stärken, unsere Interessen und unser Können abgefragt. Mithilfe des Tests können individuelle Profile angelegt werden, mithilfe derer wir besser von Lehrern beraten und auf unserem Ausbildungsweg begleitet werden können. Auf der Homepage verschiedener Universitäten konnten wir zu unseren Studieninteressen recherchieren und bekamen Hilfestellung. Wir konzentrierten uns also bereits konkret auf unseren späteren Ausbildungsweg und unsere Berufsinteressen.

Wir fanden den Tag in der Kunsthalle Bielefeld ziemlich interessant, haben viele Sachen über Michel Majerus erfahren, den Umgang mit Acrylfarbe vertieft und unsere persönlichen Studien- und Berufsvorstellungen erweitert.

Text : Anja Reineke und Lena Mertens