Die Gesamtschule Verl zu Gast in Andalusien

Die Gesamtschule Verl zu Gast in Andalusien

Eine Woche lang dem deutschen Herbst entfliehen und unter der spanischen Sonne etwas über die Sprache und die Kultur lernen, neue herzliche Freunde finden, eine grandiose Gastfreundschaft genießen und mit Liebe hergestellte Köstlichkeiten der andalusischen Küche probieren – in diesen Genuss kamen 13 Schülerinnen und Schüler aus dem Spanischkurs des neunten Jahrgangs der Gesamtschule Verl zusammen mit ihrer Spanischlehrerin Frau Schulte, dem Spanischlehrer Herrn Dr. Klotz und der Schulleiterin Frau Heinemann.

Unser Ziel in der letzten Septemberwoche war die Stadt Lucena in der Region Andalusien, der südlichsten Region Spaniens. Als die Araber bzw. Mauren ab 711 n. Chr. die Region eroberten, wurde aus der römischen Provinz “Baetica” das arabische “Al Andalus”. Jeweils die christliche, die islamische und die jüdische Kultur lernten, ein kriegerisches Gegeneinander in ein friedliches Miteinander umzuwandeln. So wurde Lucena sogar das Zentrum der jüdischen Kultur in der Region, was die Schüler eindrucksvoll bei einem Besuch des Heimatmuseums erfahren konnten.

Am Anfang hatten manche noch ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, nach der Anreise mit Bus, Bahn und Flugzeug auf sich alleine gestellt in einer spanischen Gastfamilie zurechtzukommen, die man zuvor nur durch Briefkontakt oder über ein paar Chatnachrichten kennengelernt hatte. „Die Verständigung auf Spanisch war anfangs etwas schwierig, aber im Laufe des Aufenthaltes wurde es immer besser“, stellten Laura und Melina fest. Felicitas nahm es gelassen: „Auch wenn man manchmal nichts verstanden hat, hatte man ja immer noch Hände“. Aber schon alleine die uns entgegengebrachte Freundlichkeit und Gastfreundschaft half, sprachliche Barrieren zu überwinden und den Austausch zu genießen. „Es hat einfach Spaß gemacht, die gute Laune der Austauschschüler zu erleben“ meint Charlotte. Sie wurde gleich in familiärer Atmosphäre den Onkels, Tanten und Cousins ihrer Gastschülerin vorgestellt.

Am besten gefallen hat Felicitas, „dass wir so viele Dinge mit den Austauschschülern gemacht haben und dass wir verschiedene Städte besucht haben“. Granada und ihre Alhambra waren das Ziel eines Ausflugs zusammen mit den Austauschschülern, Málaga besichtigten wir gemeinsam mit unseren Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Verl. An einem weiteren Tag durften unsere Gastschüler mit in den Unterricht. Milena fand es „interessant, die spanische Schule mit unserer Schule zu vergleichen“. Unser Besuch an unserer Partnerschule wurde ausgesprochen wertgeschätzt. Die Schülerinnen und Schüler bereiteten uns ein köstliches typisches Frühstück der Region, das „desayuno molinero“ und der Bürgermeister empfing uns und überreichte Geschenke zum Andenken. Nach der Schule brachten die Gasteltern Speisen der andalusischen Küche zum Mittagessen vorbei, ein Geschichtslehrer organisierte einen geführten Stadtspaziergang und der Schulleiter ließ es sich nicht nehmen, uns Lehrer zur Kapelle des Ortes mit einem atemberaubenden Blick über endlose Olivenfelder zu fahren und uns Interessantes über Lucena zu erzählen. Da waren unsere Schülerinnen und Schüler längst schon wieder mit ihren Gastfamilien unterwegs.

Lohnt sich der Austausch mit unserer Partnerschule IES Juan de Aréjula in Lucena? Die Schülerinnen und Schüler sind überzeugt und nennen plausible Gründe: „Der Austausch lohnt sich, weil man sich jetzt das Leben in Spanien besser vorstellen kann“, sagt Kim, die wie die anderen Fahrtteilnehmer auch davon begeistert war, in eine andere Kultur einzutauchen. Dass durch den Austausch das Spanische verbessert wurde, ist natürlich auch ein Grund, wie Felicitas erläutert: „Man musste Spanisch oder Englisch reden, weil dort keiner Deutsch versteht. Außerdem lohnt es sich, weil man das, was man im Unterricht gelernt hat, anwenden kann.“ Melina findet es schön, „dass unser Kurs besser zusammengewachsen ist.“ Neben den erweiterten Kenntnissen in Sprache und Kultur und dem erfolgreichen Schließen vieler neuer Freundschaften sind sich alle Schülerinnen und Schüler einig: „Die Kursfahrt war ein besonderes Erlebnis!“

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