Lernen geht auch anders!
Wandertag der Klassen 7c und 7d der Gesamtschule Verl
Am Donnerstag, den 12.05.2016 fuhren wir, die Schüler der Klassen 7c und 7d, in das Heinz Nixdorf Museums Forum nach Paderborn. Dort lernten wir die lange Geschichte der Informationsverarbeitung bei einer Führung kennen und hatten die Möglichkeit, zahlreiche neue technische Entwicklungen vor Ort gleich auszuprobieren.
Schon 3000 v.Chr. suchten die Menschen nach Methoden, wichtige Daten zu speichern. So dienten z.B. Steinplatten, Höhlenwände, Papyrus, Pergament und Täfelchen zum Festhalten von Informationen.
1450 entwickelte Johannes Gutenberg ein System, mit dem man Bücher drucken konnte, indem man die Lettern (kleine Metallstäbe mit Buchstaben) spiegelverkehrt auf einer Platte anordnete. Anschließend wurde ein Stück Pergament auf die Lettern gedrückt. So entstanden die ersten Bücher. Doch wenn in dem Buch nur ein Fehler gefunden wurde, musste das ganze Buch neu gemacht werden. Die Bücher von Johannes Gutenberg zählen zu den schönsten Büchern der Welt. Gutenberg druckte ca.180 Bibeln, von denen heute nur noch 48 Exemplare existieren.
Vor mehr als 3000 Jahren wurde die erste Rechenmaschine namens Abakus entwickelt. Beim Abakus werden Perlen nach dem Stellensystem angeordnet und verschoben. In Russland und China wird der Abakus noch heute an der Kasse benutzt. Wer den Abakus wirklich beherrscht, gewinnt gegen jeden Taschenrechner!
Seit 1873 gibt es Schreibmaschinen. Schon früher war die Tastatur so angeordnet, dass die Buchstaben, die man oft braucht, nicht so nah aneinander sind, damit man besser/schneller schreiben kann.
Um 1950 wurde der erste Magnetlocher entwickelt, dabei konnten die Menschen Löcher in eine Karte stanzen. So konnte man z.B. Geburtsdaten festhalten.
Für die Volkszählung in Amerika entwickelte Herman Hollerith einen Magnetlocher, bei dem man nicht nur eine Angabe speichern konnte. Beispielsweise konnte man angeben, ob eine Person männlich oder weiblich ist und wie alt eine Person ist. So dauerte die Volkszählung nur noch ein Jahr. Davor dauerte sie acht Jahre. Die Erfindung wurde im Jahr 1900 entwickelt.
Im zweiten Weltkrieg wurde der erste Röhrenrechner erfunden. Er diente zum Ausrechnen von Flugbahnen von Bomben. Leider hatte der sogenannte ENIAC keinen Speicher, so musste man alles noch mal ausrechnen, wenn der Rechner abstürzte. Dies passierte nicht selten, da, wenn eine von den Röhren ausfiel, sofort das ganze System zusammenbrach. Außerdem hielt eine Röhre nur ca. eine Stunde. Der ENIAC hatte einen hohen Stromverbrauch. Er brauchte für eine Rechnung nur 2,8 Millisekunden. Die Abkürzung ENIAC steht für: ,,Electronic Numerical Integrator and Computer”.
Konrad Zuse entwickelte den ersten Rechner mit Speicher. Mit seiner Erfindung, dem Z3 im Jahre 1941, baute Zuse den ersten funktionstüchtigen, vollautomatischen, programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechner.
1976 startete Apple seine Erfolgsreihe, indem sie ihren ersten Computer rausbrachten. Dieser war etwas für Leute, die gerne bastelten, denn er hatte kein richtiges Gehäuse. Dies konnten die Käufer selber gestalten. Ein Exemplar des ersten „Apple“ konnten wir im Heinz Nixdorf Forum bestaunen – es ist übrigens mit 1,2 Millionen Euro versichert!
Richtig gruselig wurde es dann auch noch: Viele von uns haben sich die neueste Errungenschaft des Museums angesehen: Nadine! Dies ist ein „humanoider Roboter“ – eine täuschend echt aussehende Roboterfrau, die auf Deutsch und Englisch mit uns Menschen kommunizieren kann. Außerdem reagiert sie auf Handzeichen. Man steht vor ihr, weiß, dass sie kein Mensch ist, und trotzdem ist sie uns so ähnlich …
Für die Mädchen unter uns bot die Sonderausstellung „ADA“ einen Einblick in die Geschichte weiblicher Pionierleistungen auf dem Gebiet der Computertechnologie. Sie zeigt, dass es schon früh Frauen gab, die durch ihr Können und ihre Neugier ganz wesentlich zur technischen Entwicklung beigetragen haben. Vielleicht wurde ja durch unseren Besuch dieser Ausstellung der Grundstein für weitere tolle Karrieren gelegt?!
Dieser „Wandertag“ war sicher nicht nur für unsere „Mint-Fachleute“ spannend, sondern bot auch allen anderen SchülerInnen viele Anregungen und Mitmachmöglichkeiten. Sowohl in den Ausstellungen als auch im Foyer gab es zahlreiche Geräte, die ausgiebig und mit viel Vergnügen ausprobiert wurden.
Laura, 7d