Mit der offiziellen Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung und der feierlichen Übergabe einer Plakette hat die Gesamtschule Verl ihre Zusammenarbeit mit dem Talentscouting OWL nun auf ein festes Fundament gestellt. Schon seit 2023 begleitet Talentscout Jasmin Schaumburg von der Universität Bielefeld einige leistungsstarke und hochmotivierte Schülerinnen und Schüler der Schule; doch mit der Vereinbarung wird die Förderung nun institutionell gestärkt und langfristig gesichert.
„Begabungs- und Talentförderung hat bei uns langjährige Tradition, bereits seit Schulgründung 2013 ist das eine unserer Grundsäulen“, betont Schulleiterin Dr. Tanja Heinemann. Die Kooperation eröffne neue Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, die sonst vielleicht hinter ihren Kompetenzen und Möglichkeiten zurückblieben.
Es profitieren ausschließlich Jugendliche aus Familien ohne akademischen Hintergrund von dem Programm des Talentscouting OWL. In Gesprächen mit den Talentscouts der Universitäten werden Hürden abgebaut, die gerade in nichtakademischen Haushalten bestehen: Möglicherweise weniger Unterstützung im Studium, häufige Mithilfe zu Hause und ein erschwerter Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen. „Genau hier setzt das Talentscouting an, um diesen Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen“, so Jasmin Schaumburg. Sie berät zum Bildungsweg, zu Bewerbungen um Stipendien oder zu anderen Fragen des Lebenswegs und geht dabei individuell und einfühlsam auf die Schülerinnnen und Schüler ein.
„Die Zusammenarbeit mit unserem Talentscout Frau Schaumburg lebt vom engen Austausch und vom persönlichen Kontakt. Talente werden frühzeitig erkannt, gefördert und in ihrer Entwicklung bestärkt, auch über den Schulabschluss hinaus“, ergänzt Janina Möhle, die an der Gesamtschule die Begabungs- und Talentförderung betreut.
Ein Beispiel ist Mohammad, der zusätzlich zum Talentscouting durch das NRW Talente Stipendium gefördert wird. „Ich bin von meiner Stufenleitung und Frau Möhle angesprochen worden, ob ich am Talentscouting teilnehmen möchte. Ich hätte mich ohne Zuspruch nie getraut, mich z.B. für ein Stipendium zu bewerben. Und mit dem NRW Talente-Stipendium bin ich entsprechend überrascht worden“, berichtet er. Während der Vergabefeier habe er noch gedacht, er sei „eher zufällig reingerutscht und habe es noch nicht richtig verdient“. Heute blickt er anders darauf: Durch die Betreuung im Talentscouting und durch das Stipendium hat er viele positive Erfahrungen gesammelt, Selbstvertrauen gewonnen sowie seinen Berufswunsch, Arzt zu werden, gefestigt.
Diese persönliche Entwicklung zeigt, welchen Unterschied Programme wie das Talentscouting machen können. „Das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler wird gestärkt – durch das Talentscouting bekommen sie den nötigen Mut, über sich hinaus zu wachsen“, heißt es vonseiten der Schule. Dabei ist der persönliche Kontakt entscheidend: Die Gruppe der Geförderten wächst stetig und bleibt auch nach dem Schulabschluss im Austausch mit den Talentscouts.
Die Gesamtschule Verl kann bereits auf einige erfolgreiche Stipendienvergaben ihrer Schülerschaft zurückblicken. Mit der offiziellen Kooperation werden die Möglichkeiten nun noch erweitert. „Wir wollen allen unseren Schülerinnen und Schülern die Chance geben, ihre Talente zu entfalten – unabhängig vom Elternhaus“, fasst Schulleiterin und Kooperationspartnerin Frau Heinemann zusammen.
Die Vereinbarung ist damit nicht nur ein formaler Akt, sondern ein Signal: In Verl sollen junge Menschen auf ihrem Bildungsweg ermutigt, begleitet und nachhaltig gestärkt werden.



